Traditionell starteten
wir auch dieses Mal unsere Osterwanderfahrt an Karfreitag. Haselbach und Simssee abriggern, aufladen, Schwimmwesten durchzählen, Bootshaken, Schwämme und Schöpfer, etc. in den Hänger – was man halt‘ so braucht. Dann ging es für Regine, Charlotte, Regina, Friedrich, Klaus, Claudia, Martin und Anja Richtung München, um den gemieteten 9-Sitzer abzuholen, der uns die nächste Woche begleiten sollte und schließlich Richtung Marktheidenfeld. Der Osterverkehr staute sich erwartungsgemäß Richtung Süden, so dass wir ohne große Verzögerung gegen Nachmittag in Marktheidenfeld ankamen und die Boote fertig machen konnten während Moritz von Bonn kommend zu uns stieß. Den Hänger fuhren Martin und Anja dann noch nach Mainz, wo nach der Mainstrecke die Simssee aufgeladen werden sollte.
Am Samstag ging es dann zur Eingewöhnung auf eine kleine Strecke(22 km) mit zwei Sportbootschleusen in Lengfurt und Eichel, die problemlos auch von den Schleusenneulingen gemeistert wurden. Am Ostersonntag ging es dann von Wertheim über die Schleusen Faulbach und Freudenberg nach Miltenberg (32,4 km). Insgesamt eine sehr idyllische Strecke mit (osterbedingt) wenig Schiffsverkehr. Mittags konnten wir in Dorfprozelten einkehren. Miltenberg ist ein wirklich hübscher Ort mit viel Fachwerk und nach eigenen Angaben einem der ältesten Gasthöfe Deutschlands. Übernachtet haben wir dort im Hotel Mildenburg direkt am Main mit ganz tollen Gastgebern und gutem Essen, sehr empfehlenswert. Die Boote konnten wir beim Miltenberger Ruderclub lagern.
Eszter war am Abend zu uns gestoßen und so ging es am nächsten Tag mit etwas größerer Besetzung weiter nach Aschaffenburg (37,4 km) zum Ruder-Club Aschaffenburg. Frühes Aufstehen war angesagt, denn vier Schleusen standen an (Heubach, Klingenberg, Wallstadt und Obernau). Um Zeit zu sparen hatten wir es inzwischen aufgegeben, dass Haselbach und Simssee zusammenblieben. Das erste Boot, das schleusen konnte, fuhr direkt weiter zur nächsten Sportbootsschleuse, um dort im besten Fall die Schleusenkammer für das nachfolgende Boot gefüllt zu hinterlassen. Ein Mittagspicknick für alle gab es hinter der Schleuse Wallstadt. Das Team vergrößerte sich weiter mit Philipp, der am Abend in Aschaffenburg ankam. Am Dienstag lautete das Ziel Offenbach, wo wir beim Offenbacher Ruderverein anlegen konnten. Die Strecke von 46,6 km ging über die Schleusen Kleinostheim, Krotzenburg und Kesselstadt/Mühlheim. Mittags durften wir netterweise beim Ruderclub Möwe in Großauheim anlegen und picknicken.
Claudia musste am Dienstag leider zurück nach Prien, so dass wir uns am Mittwoch mit etwas kleinerer Besetzung die letzten 42 km auf dem Main in Angriff nahmen (mit den Schleusen Offenbach, Griesheim, Eddersheim, Kostheim). Beim Rüsselsheimer Ruder-Klub durften wir eine Mittagsrast einlegen. Und die letzte Sportbootschleuse schleusten Haselbach und Simssee gemeinsam. Über die gesamte Strecke waren mit dem Main auch die Sportbootschleusen größer geworden. Nach Verlassen des Mains noch ein kleiner Endspurt auf die andere Rheinseite und das Etappenziel, der Mainzer Ruderverein war erreicht. Regina, Friedrich und Charlotte mussten uns am Mittwoch leider verlassen, also wurde die Simssee abgeriggert und auf den Hänger verladen.
Während Martin, Moritz und Anja sich samt Hänger auf den Weg nach Bonn machten, um den Hänger ans Ziel der Reise zu stellen, machten die anderen die Haselbach mit Abdeckungen und Abklebungen fit für die Tour auf dem Rhein. Zu einem späten Abendessen mit Stachelbeerschorle waren alle wieder zusammen. Am Donnerstag ging es dann auf die erste Rheinetappe von 92,4 km. Für einige war es das erste Mal, so dass der rege Schiffsverkehr und die Wellen durchaus beeindruckten. Mit Martin hatten wir allerdings einen erfahrenen Steuermann im Boot, der uns ruhig und umsichtig steuerte. So ging es durch die Engstelle am Bingener Loch und vorbei an der Loreley bis zur Mittagsrast in St. Goar. Dort war ein derartiges Getümmel von Bergfahrern, Fähre und Ausflugsschiffen, dass für das Anlegemanöver noch einmal volle Konzentration angesagt war. Gestärkt ging es danach weiter bis nach Koblenz. Dort konnten wir beim Post-Sportverein anlegen.
Am Freitag schließlich dann die letzte Etappe der Fahrt (64 km), nach Bonn. Fazit: eine sehr schöne und vor allem abwechslungsreiche Tour. Auf der einen Seite der beschauliche Main, auf der anderen Seite der etwas anspruchsvollere Rhein, tolle Landschaften, ausgesprochen hilfsbereite Schleusenwärter, die uns mit der Großbootschleuse mitschleusten, wenn eine Sportbootschleuse nicht funktionierte, etc. Wir hatten dazu noch großes Wetterglück, so dass es ein rundum gelungener Start in die Wanderrudersaison 2019 war. Anja Franke