Osterwanderfahrt 2025 auf dem Main

Osterwanderfaht 2025 auf dem Main von Kitzingen nach Wertheim vom 17.4. – 21.4.2025

Ostern 2025 waren  wir – in diesem Jahr 11 Ruderfreudige: Anja, Annette, Birgit, Brigitte, Judith, Gregor, Jan, Klaus, Martin, Philipp und Schorsch mit Helga und Lausdirndel auf dem Main von Kitzingen bis Wertheim unterwegs – eine sehr schöne Tour in z.T.  malerischer Landschaft, entlang schöner Städtchen und mit beeindruckenden Kulturstätten.

Für die Besatzung von Schorsch’s VW Bus startete die Reise am 17. April gegen 11:30 in Prien. Dank relativ staufreier und durchweg flotter Fahrt kamen wir in Kitzingen am späten Nachmittag an, die Boote konnten bei noch stabiler Wetterlage abgeladen und wieder in fahrtüchtigen Zustand versetzt werden. Auch die Überfahrt des Bootsanhängers an den Zielort der Reise in Wertheim verlief noch bei gutem Wetter, mit Ankunft der ersten Truppe in Würzburg vor dem Hotel fielen dann aber die ersten Regentropfen und während des Abendessens im Alten Kran steigerte es sich in einen heftigeren Regenguss. Teil 2 der Ruderrunde, die in Anjas Wagen angereist war und erst später am Nachmittag starten konnte, da einige noch arbeiten musste, zog es aufgrund des unfreundlichen Wetters vor, in der Hotelbar des Ibis auf Gruppe 1 zu warten, wo wir dann gemeinsam den Abend fröhlich ausklingen ließen.

Für Freitag oder besser gesagt für alle Tage schlug das Orgateam ein frühes Frühstück ab 7:00 vor, um dann jeweils um 8:00 zur Tagesetappe aufbrechen zu können. Während ich nach Gregors Ankündigungsmail hierzu noch davon ausging, dass Theorie und Wirklichkeit nicht immer deckungsgleich sind und man sicher den ein oder anderen Tag auch ein bisschen länger schlafen könnte, musste ich dann feststellen, dass die Disziplin der Mitruderer die meinige deutlich überstieg und man hiermit generell kein Problem hatte. Andererseits lockte aber das wirklich üppige und gute Frühstücksbuffet auch mich zeitig zur frühen Stärkung vor der geplanten Rudertagestour.

18.4. Kitzingen – Würzburg

Die erste Etappe führte uns von der historischen Weinhandelsstadt Kitzingen nach Würzburg. Auch in Kitzingen hatte es in der Nacht offensichtlich stark geschüttet und bei zwar trockenem Wetter an Karfreitag, aber etwas unfreundlichen Temperaturen wurden die Boote zunächst von den Wasserlachen befreit – vorausschauend waren einige Schwämme mit im Gepäck – und die Mannschaft des ersten Tages konnte im Anschluss zügig den Steg des Kitzinger Rudervereins verlassen. Letzte Worte eines Ruderkollegen aus Kitzingen war die Bemerkung „Ihr wisst ja, bei jeder Schleuse gibt’s nen Schoppen!“ Schleusen standen tägliche mehrere auf der Tagesordnung, den Genuss des Weines oder auch des ein oder anderen Kellerbiers haben wir dann doch auf den Abend verlegt und uns tagsüber lediglich am Anblick der umliegenden Weinhänge erfreut.

           

Gemeinsam mit Anja und Philipp war ich am ersten Tag zum Landdienst eingeteilt, was mir aufgrund der etwas kühleren Temperaturen sehr recht war.  Natürlich waren wir zeitig an den ersten beiden Schleusen des Tagesplans, um sicher zu gehen, dass alle Aktiven wohlauf sind und ggf. noch kleine Stärkungen in Form von Müsliriegeln oder auch Chilisalami nachzuliefern.  Nach der 2. Schleuse der Tagesetappe hatten wir Landdienstler eine kurze Kaffeeeinkehr im nächsten Städtchen Eibelstadt geplant. Die Bootbesatzung stieg aber vor Schleuse Großmannsdorf zum Teil an Land und Judith kam mir mit schnellem Schritt entgegen – ich durfte ihren Platz in der Helga übernehmen!  So fiel der Kaffee für mich aus, aber dafür hatte ich einen entspannten ersten halben Wanderrudertag.  Zudem wurde mir auch die Suche nach dem Ruderverein in Würzburg und dem etwas versteckt liegenden Rudersteg desselbigen erspart.

Uns im Boot blieb die Herausforderung, den Bootssteg der Würzburger vom Gänseschutz zu befreien – einem Netz, das rund um den Bootssteg gespannt ist, mit mehreren Karabinern nahezu felsenfest verankert, um die ungebetenen Gäste am Betreten und vor allem dem Beschmutzen des Stegs zu hindern. Nach kurzer Diskussion und ein paar missglückten Versuchen haben Martin und Jan aber auch das gemeistert und dem Anlanden stand nichts mehr entgegen.

 

 

Nach kurzer Pause im Hotel trafen wir uns zum Kulturprogramm des heutigen Tages – Besichtigung der Residenz mit spontaner Museumsführung – sehr lebhaft wurden uns Vestibül, das prächtige Treppenhaus und dessen malerischen Deckenfresken von Tiepolo nähergebracht. Ohne fachkundige Begleitung besichtigten wir auch die weiteren pompösen Räumlichkeiten der Residenz und besonders beeindruckend war für mich der Spiegelsaal.

Zum Abschluss schlenderten wir durch den ebenfalls sehr prächtigen und bunt blühenden Hofgarten – um diese Jahreszeit erfreuen die Japanische Süßkirsche und auch die zahlreichen Frühlingsblüher in den erstaunlicherweise noch immer von Buchszaum umzäunten Beeten den Besucher.
Für einen Brückenschoppen auf der alten Mainbrücke konnten sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr alle erwärmen – Anette hatte doch arg gefroren auf der ersten Tagestour und zog es vor, sich schon mal in das Backöfele, unser Restaurant der Wahl am ersten Tag zu begeben. Und als sie in unserer Osterruderwanderfahrer WhatsApp Gruppe vermeldetet, dass der ursprünglich für 19:30 reservierte Tisch schon früher frei wäre, folgte ihr auch Philipp gern in die wärmeren Gefilde. Wir anderen genossen den Wein der Region und konnten schon mal einen Blick auf die erste Schleuse des nächsten Tages werfen.

19.April: Würzburg – Karlstadt

Am nächsten Tag setzten wir unsere Tour von Würzburg in Richtung Karlstadt fort. Die Strecke führt entlang hübscher kleiner Städtchen, zum Teil fast mittelalterlich anmutend, im Wechsel mit ländlichen Abschnitten, Rapsfeldern, deren gelbe Blüten sich im Flusswasser spiegelten und sanft ansteigenden Weinbergen. Das Wetter zeigte sich uns sehr wohlgesonnen  – wie von Martin stets überzeugend angekündigt: Wenn wir Rudern, ist das Wetter gut! Karlstadt, mit seiner historischen  Altstadt war am frühen Nachmittag erreicht und wir machten uns auf zu einer kleinen Rast in einer der ortsansässigen Eisdielen – Stühle und Tische wurden tatsächlich in den Schatten der Markisen gerückt, um Sonnenbrand oder auch übermäßige Hitze zu umschiffen.

Einige Eisbecher und Eiskaffee später und kurzem Abstecher zum DM mit Kauf fehlender Haarbürste und ersten Mitteln gegen aufkommende Blessuren – Blasen an diversen Handflächen –  fuhren wir zurück in unser Quartier in Würzburg.

Der Rest des Nachmittags stand zur freien Verfügung, das Abendessen war im Bürgerspital um 19 h geplant. Jan und ich entschieden uns für eine weitere Stadtbesichtigung und trafen im Kiliansdom auf Philipp. Und trotz einiger bereits zurückgelegten Ruderkilometern auf dem Main einschließlich der Passage von 3 Schleusen an diesem Rudertag rappelten wir uns dann auch noch auf, die Festung Marienberg zu erklimmen, was mit herrlichem Blick auf Würzburg belohnt wurde!
  1. April: Karlstadt – Marktheidenfeld

An Tag 3 legten wir die längste Etappe von 46 km zurück und ruderten von Karlstadt nach Marktheidenfeld. Nicht alle wollten die komplette Strecke rudern, so dass wir am Abend zuvor den Landdienst für morgens und abends einteilten. Mittags wurde in Lohr eine Pause einschließlich Mittagessen eingelegt. Der Landdienst des Morgens stand vor der nicht ganz einfachen Aufgabe Anlegestelle und Lokalität für einen kleinen Imbiss auszumachen. Birgit und Judith übernahmen es eine Anlegestelle ausfindig zu machen, Anja erkundete die Einkehrmöglichkeiten in Lohr und reservierte für uns einen Tisch beim Italiener – sehr gute Wahl mit leckeren Pizzen und Salaten und sehr freundlichem Service.

Ziel dieser Tagesetappe war der Ruderverein in Marktheidenfeld. Das Bootshaus liegt ein wenig versteckt inmitten eines kleinen Gewerbegebietes, Bootshaus und Steg sind durchaus komfortabel und die anwesenden Ruderer haben uns freundlich begrüßt und in die Räumlichkeiten eingewiesen. Der vereinseigene Betreuer der Wanderruderer kam zu Begrüßung extra vorbei, und freute sich sehr, als Martin ihm einen der Bootswimpel des RVP als Zeichen unseres Dankes überreichte!

Aufgrund der Länge der Tagesetappe war keine Zeit für weitere Unternehmungen in Würzburg. Im Gegenteil – wir mussten uns ziemlich sputen, um den für 19 h reservierten Tische in der Alten Mainmühle rechtzeitig einzunehmen. Da der Zeitplan doch etwas eng gestrickt war,  trafen wir an diesem Abend etwas zeitversetzt im Restaurant ein – die Truppe aus Anja’s Golf ging schon mal voraus, der Rest bemühte sich zeitnah zu folgen. Die fränkische Küche war auch an diesem Abend zur vollen Zufriedenheit!

  1. April: Marktheidenfeld – Wertheim

In Anbetracht der Tatsache, dass in Anjas Golf einer der Frontscheinwerfer ausgefallen war und es nicht gelang, vor Ort Sicherung und / oder Birne zu wechseln, um die Mängel zu beseitigen, war für den letzten Rudertag der Aufbruch um 7:30 geplant. Eine kurze Etappe von Marktheidenfeld bis Wertheim  mit 22 km und 2 letzten Schleusen schien für den Vormittag von Tag 4 gut zu meistern zu sein. Wir kamen gut voran, hatten keine langen Wartezeiten an den Schleusen und waren tatsächlich gegen 12:15 am Ziel.

Nach dem Verladen der Boote nahmen wir eine letzte gemeinsame „Brotzeit“ ein und vertilgten restliche Minisalamis, eine Runde Ostereier und ein paar Vitamine in Form von Karotten, Cocktailtomaten und Äpfeln.

Es war eine wunderbare Tour mit schönen  Eindrücken von Landschaft und besuchten Städtchen und Kulturstätten, hervorragender fränkischer Küche, auch mit einigen Blasen an diversen Händen, teilweise recht unangenehmen Schmerzen in rechter oder linker Gesäßhälfte,  ansonsten glücklicherweise ohne weitere Schäden an Mensch oder Material. Ich werde mich gern an meine erste Wanderfahrt mit dem Priener Ruderverein erinnern!

Prienathon 2024

Einladung zum 19. Prienathon am Samstag, den 21. September 2024

Liebe Ruderinnen, liebe Ruderer,
hiermit möchten wir euch wieder recht herzlich zu unserem alljährlichen Prienathon einladen, dem 12km Langstreckenwettbewerb rund um die drei Chiemsee Inseln.
Ausgeschrieben ist der Wettbewerb ausschließlich für C-Gig Doppelvierer mit Strm./Stfr. für alle Ruderinnen und Ruderer, die sich zutrauen, die Strecke zu überstehen, also Trainingsruderer und Breitensportler.

Sollte die aktuelle Situation die Durchführung der Regatta nicht zulassen behalten wir uns vor, den Prienathon kurzfristig abzusagen.

Das Meldeformular kann hier heruntergeladen werden. Den Regattakurs findet ihr unter diesem Link.

Folgender Ablauf ist geplant:

  • Veranstaltungsort Strandbad des PRIENAVERA Erlebnisbad, Seestraße 120, 83209 Prien am Chiemsee
  • ab 07:00 Uhr Ankunft Teilnehmer
  • 08:00 Uhr Obmannbesprechung
  • 09:30 Uhr Massenstart Der Start erfolgt pünktlich. Bitte rechtzeitig auf dem Wasser sein.
  • ab 10:30 Uhr Zielankunft der Regattateilnehmer
  • ca. 12:00 Uhr Siegerehrung

Meldungen ab 05. August 2024, 20:00 Uhr ausschließlich an prienathon@rvprien.de
Meldeschluss 2. September 2024, 10:00 Uhr (inkl. Eingang Startgeld)

Startgeld pro Person, auch für Strm/Stfr 15,00 €; bei Jugendmannschaften pro Person 5,00 €.

Bitte überweisen mit dem Kennwort „Startgeld Prienathon 2024“ an
Ruderverein Prien DE37 7116 0000 0008 9600 54
VR Bank Rosenheim-Chiemsee EG

Das Teilnehmerfeld ist auf 25 Boote begrenzt. Die Startplätze werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben. Ein Startplatz wird nur dann zugeteilt, wenn eine komplette Mannschaft inkl. Strm./Stfr. gemeldet wurde. Der Startplatz wird nur verbindlich, wenn das Startgeld rechtzeitig eingeht. Anderenfalls wird der Startplatz wieder frei. Sollten mehr Meldungen als verfügbare Startplätze eingehen, wird eine Warteliste geführt. Bitte bei der Anmeldung Name und E-Mail-Adresse einer Kontaktperson angeben. Diese erhält nach der Anmeldung eine Teilnahmebestätigung bzw. die Information über einen Wartelistenplatz. Nach Meldeschluss werden freie Startplätze gemäß der Warteliste vergeben. Ca. eine Woche vor dem Start wird die Teilnehmerliste versandt.

Erreichbarkeit Jede teilnehmende Mannschaft muss ein erreichbares Mobiltelefon während der Regatta im Boot mitführen, um für die Regattaleitung erreichbar zu sein. Bitte die Telefonnummer bei der Meldung oder spätestens am Tag der Regatta im Regattabüro mitteilen.

Preise/Siegerehrung Das schnellste Boot nach berechneter Zeit erhält den Prienathon-Wanderpokal.

T-Shirt Jeder Teilnehmer erhält ein T-Shirt. Bitte bei der Meldung gewünschte Größen mitteilen (S, M, L oder XL). Die Erfüllung nachträglicher Änderungswünsche kann nicht garantiert werden. Gleiches gilt für Größenwünsche von Wartelistenplatzteilnehmern.

Sicherheitsbestimmungen
Linienschiffe und Segelboote haben Vorfahrt. Bei ungünstigen Witterungsbedingungen kann die Wettfahrt abgesagt bzw. unterbrochen werden. Die Entscheidung liegt bei der Regattaleitung.

Schutzzonen
Die gesetzlich festgelegten Ruhe- und Schutzzonen für Fauna und Flora sind zu beachten, auch diejenigen, deren Gültigkeit am 31. Juli endet. Sie sind durch Begrenzungsbojen gekennzeichnet. Nähere Informationen über die Schutzzonen findet ihr unter anderem unter Wasserwacht Cieming.

Ebenso sind die Bojenfelder im Bereich der Fraueninsel zu umfahren. Die Nichtbeachtung des Vorstehenden kann Strafminuten bzw. die Disqualifikation zur Folge haben. Die Entscheidung hierüber trifft die Regattaleitung. Sie ist nicht anfechtbar.

Wertung
Langstrecke 12.000 m mit Berechnung nach Welser System 0,7% je 10 Jahre (ohne Stm./Strfr.) auf Basis 120 Jahre Mannschaftsalter + 2,5% für jede Ruderin.

Haftung
Der Veranstalter übernimmt keine Haftung für Schäden jeglicher Art. Jeder Teilnehmer nimmt in eigener Verantwortung teil.

Leihboote
Können leider nicht zur Verfügung gestellt werden.

Bootslagerplatz im Strandbad des PRIENAVERA Erlebnisbad
bei Bedarf auch schon am Vorabend, bitte mit Regattaleitung absprechen.

PKW-Parkplatz
Gebührenpflichtiger Parkplatz am Hallenbad Prienavera; im Strandbad kann nicht geparkt werden.

Feier am Vorabend
Am Vorabend der Regatta findet in unserem Bootshaus ab 19 Uhr eine kleine Feier mit Musik und Grill statt. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail,  damit wir planen können.

Wir freuen uns auf Euer Kommen. Rückfragen gern an Manfred Schneller, 0171-7296127 oder unter prienathon@rvprien.de

Euer Ruderverein Prien a. Chiemsee von 1990 e.V.
Manfred Schneller Stellv. Vorsitzender

 

 

 

Prienathon 2023

Prienathon 2023
©FotoBerger

Nach der wetterbedingten Absage im letzten Jahr freuten wir uns in diesem Jahr über die Meldung von 21 Booten und eine verheißungsvolle Wettervorhersage mit strahlendem Sonnenschein. Trotz laufender Sanierung des Prienavera Erlebnisbades, durften wir erneut im Strandbad zu Gast sein.

Bei der Obmannbesprechung um 8:00 Uhr dann die Überraschung: schnell aufziehender Nebel ließ die Sicht auf die Inseln verschwinden. Aber genauso schnell wie er gekommen war, löste er sich auch wieder auf, so dass die Boote mit lediglich einer halben Stunde Verspätung auf die Strecke konnten und sich ein spannendes Rennen lieferten. Der erste Platz ging dabei an den RV Wiking Bregenz und der Wanderpokal damit diese Mal an den Bodensee. Ganz dicht dahinter landete auf Platz 2 ein Boot des RV Prien. Die schnellste geruderte Zeit erzielte der RC Vilshofen knapp vor einem Jugendboot des RV Prien.

Hier gehts zu den Ergebnissen.

Prienathon 2023 Aktion
©FotoBerger
Prienathon 2023 Start
©FotoBerger

Innwanderfahrt über Ostern 2023

Sieben Menschen, zwei Boote, 86 Kilometer auf dem Inn

Sieben Unerschrockene ruderten von Karfreitag bis Ostersonntag (7. bis 9. April 2023) den Inn von Neuötting bis Passau hinab. Martin Aufenanger hatte die erste Wanderfahrt des RV Prien im Jahre 2023 organisiert und Anja Franke, Birgit und Gregor Jahn, Matthias Kühnel, Manfred Schneller und Karla Sichelschmidt folgten der Einladung. Die „Chieming“ und die „Helga“ wurden als Doppelzweier mit Steuermann (der in diesem Fall oft eine „Steuerfrau“ war) hergerichtet, wobei dank Doppeldollen die Chieming auch mit Riemen gerudert werden konnte.

Mit Riemen unterwegs: Martin und Matthias. Am Steuer: Manfred.

Mit zwei Fahrzeugen erreichte man am Karfreitag den Ausgangspunkt der Reise: die Staustufe Neuötting. Die Autos wurden an strategischer Stelle geparkt, die Boote zu Wasser gelassen und motiviert nahmen die beiden Crews die erste Etappe in Angriff. Anja hatte sich bereit erklärt, an diesem Tag den Landdienst zu übernehmen und ihr leuchtend rosaroter Anorak war für die Rudernden ein willkommenes Signal für den jeweiligen Aussteigepunkt. Die Stimmung war vorwiegend heiter, weil das Wetter sich besser entwickelte als man angesichts diverser apps („Die landwirtschaftliche Vorhersage ist eigentlich immer ganz zutreffend.“) befürchtet hatte. Die Temperatur machte zwar mit rund 10 Grad warme Kleidung nötig, aber kein Regentropfen trübte das Erlebnis.

Wo bleiben sie den? fragte sich der Landdienst und hing seinen Gedanken vor der weiten Flusslandschaft nach….

Nach etwa acht Kilometern war die Staustufe Perach erreicht, wo bereits ein großes Abenteuer auf die Gruppe wartete: Die Einstiegsstelle erwies sich als technisch anspruchsvoll. Darauf wies bereits der mitgeführte Bericht des Mühldorfer Rudervereins inkl. der „Beschreibung der Möglichkeiten zum Umtragen von Ruderbooten“ hin. Um das Boot wieder zu Wasser zu lassen, war es notwendig, sich in dasselbe zu begeben. Aber auch dann war man noch nicht wieder auf dem Fluss, denn es galt eine 25 Meter lange Rinne zu durchqueren. Die Situation, die der Mühldorfer Schilderung zugrunde lag, war aber noch komplizierter geworden, denn ein querliegender Baum musste gleich zu Beginn unterquert werden. Es gelang jedoch durch umsichtiges Manövrieren, diese schwierige Stelle zu bewältigen.. Ein entspanntes Stück auf dem ruhig dahinströmenden breiten Fluss folgte. Wasservögel konnte man beobachten und feststellen, dass Biber in der Auenlandschaft eine Wirkungsstätte gefunden hatten und in ihrem Sinne produktiv waren.

Die Helga mit Gregor und Birgit an den Skulls und Matthias am Steuer.

Am Nachmittag war dann Marktl erreicht. Hier gönnte sich die Gruppe – nachdem die Boote am Ufer verstaut waren – erst einmal einen Kaffee und suchte dann das äußerst moderne AÖ-Hotel auf. Einige kulturhistorisch Interessierte spazierten durch den Ort und besichtigten Joseph Ratzingers Geburtshaus, in dem nicht nur dieser sondern auch Georg Lankensperger, der Erfinder der Achsschenkellenkung, geboren wurde.

Nicht nur Papst Benedikt wurde hier geboren: Haus am Marktplatz in Marktl.

Den Abend verbrachte man im Gasthaus Hummel, wo die gesetzlichen Bestimmungen zur Karfreitagsruhe großzügig ausgelegt wurden. Ein Preiskarteln wurde jedenfalls mit großem Juchhe ausgetragen. Die Sieger dieser Veranstaltung kamen dann an unseren Tisch. Offensichtlich war ein großer Teil des Gewinns bereits in den Genuss alkoholischer Getränke geflossen, so dass die Kommunikation stark von Wiederholungen geprägt war. Jedenfalls wissen wir nun: Man kann die Salzach von Laufen über Tittmoning nach Burghausen prima mit dem Schlauchboot befahren – wichtig ist allerdings, dass dieses für sechs Personen ausgelegt und auch besetzt ist – dann kann quasi nix passieren.

Der nächste Tag führte von Marktl nach Obernberg. Besonders eindrucksvoll: die Salzachmündung. Der Fluss erweitert sich zu einer imponierenden Größe. Bei Nieselregen waren an diesem Tag insgesamt 40 km zu rudern. Der Name „Wanderfahrt“ erwies sich als zutreffend, weil in Braunau und Ering (Schloss Frauenstein) wieder umgetragen werden musste. Tagesziel war Obernberg, das einen der schönsten Marktplätze Österreichs für sich reklamiert. Dort direkt liegt das Hotel zur Post, in dem wir unterkamen. Die Speisekarte enthielt adäquate Spezialitäten: zum Beispiel das Vizebürgermeisterschnitzel! Ein Schnaps zur Guten Nacht – dann entschwand man zu früher Stunde auf die Zimmer.

In der „Post“ in Obernberg (v.r.n.l.: Matthias Kühnel, Gregor Jahn, Birgit Jahn, Manfred Schneller, Martin Aufenanger, Anja Franke, Karla Sichelschmidt)

Entgegen den Vorhersagen regnete es am Ostersonntag leicht. Die Fahrt wurde nun von österlichem Glockengeläut begleitet. Beim Umtragen in Schärding machte sich eine schwindende Moral bemerkbar. „Man könnte vielleicht die Autos hierher holen“, hieß es vereinzelt. Doch wie schön war es, auch die letzte Etappe zu rudern! Das Wetter klarte auf und der Inn wurde etwas enger. In einer idyllischen Landschaft mit romantischen Städtchen und malerischen Klöstern wurden auch die letzten Kilometer bewältigt. Dankbar ging die Gruppe auf dem komfortabel floatenden Steg des Passauer Rudervereins wieder an Land. Die Boote wurden verstaut und nach einer erlebnisreichen Reise erreichte man am späten Nachmittag wieder Prien.

Karla Sichelschmidt